Der Schäppel, die Brautkrone, gehört mit seinen 38 cm Höhe und 35 bis 40 cm Durchmesser zu den größten und schönsten Schäppeln seiner Art. Er wurde von Mädchen bzw. jungen Frauen ab der Konfirmation getragen, zuletzt an der eigenen Hochzeit. Der Schäppel wurde an besonderen Festtagen, wie an Kirchweih, an Hochzeiten und Taufen (sofern die Taufpatin noch ledig war) aufgesetzt.
Um den Hals trägt die Braut einen weißen, steif gestärkten Schäppelkragen mit Spitzen, die vor-ne zusätzlich mit einem Bouquet aus kurzen farbigen Bändern und künstlichen Blumen ver-ziert sind. Ähnliche Halskrausen trugen Gelehrte und Menschen der höheren Stände in der Barockzeit.
Zur Schäppeltracht gehört außerdem eine kurze Jacke (Schauben, Büble) aus Seide. Sie ist mit innen wattiertem Baumwollstoff gefüttert und am Rand mit einem Samtband eingefasst. Um die Hüfte wird der Schäppelgürtel getragen. Er besteht aus mehreren silbernen Ringketten und kunstvoll verzierten Spiegeln sowie hängenden farbigen Seidenbändern, die zum Teil bestickt sind.